Keine Smartphone-Pflicht im ÖPNV – Solinger Ratsfraktionen fordern Wahlfreiheit beim Ticketkauf und die Aufrechterhaltung nicht-digitaler Fahrpläne

Keine Smartphone-Pflicht im ÖPNV – Solinger Ratsfraktionen fordern Wahlfreiheit beim Ticketkauf und die Aufrechterhaltung nicht-digitaler Fahrpläne

Zusammen mit der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sprechen wir uns als DIE LINKE. Die PARTEI klar gegen eine digitale Zwangsnutzung im öffentlichen Nahverkehr aus. In einem gemeinsamen Antrag fordern wir, dass Fahrkarten auch künftig analog – also ohne Smartphone oder Internet – erhältlich bleiben sollen. Ebenso sollen gedruckte Fahrpläne weiterhin angeboten werden.

Der ÖPNV muss für alle da sein – auch für Menschen ohne Smartphone, ohne Kreditkarte, ohne digitale Bezahloptionen wie PayPal und ohne Internetzugang. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen würden durch rein digitale Lösungen ausgeschlossen.

Kritisiert wird insbesondere die zunehmende Tendenz der Verkehrsdienstleister, hier vor allem die DB, auf bargeldlosen, ausschließlich digitalen Ticketvertrieb zu setzen. DIE LINKE. Die PARTEI warnt hier: „Digitalisierung darf nicht zum Ausschluss führen – Barrierefreiheit bedeutet auch, dass analoge Zugänge zu Fahrplanauskünften und zum Fahrkartenverkauf bestehen bleiben müssen.“

Positiv bewertet wird dagegen die Einführung von anonymen Guthabenkarten, die auch ohne Smartphone nutzbar sind – etwa über EC-Karten-Automaten im Bus: „Das ist ein sinnvoller Schritt in Richtung Digitalisierung ohne Zwang – aber nur, wenn die Karten einfach aufladbar und das Guthaben transparent einsehbar ist.“

Der Antrag wird in mehreren Beiräten sowie im Stadtrat beraten und soll außerdem an Bahn, VRR und das NRW-Verkehrsministerium übermittelt werden.